Stricken

Mohairdecken – Wolldecken

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Zwei Mohairwolldecken hängen auf dem Brückengeländer

Eine Mohairdecke stricken! Ein tolles Winterprojekt!

Lesedauer: ca. 5 Minugen

Das Decken-Projekt hat mich selber erstaunt. Nie hätte ich gedacht mal eine Decke zu stricken. Aber – jetzt kommt’s – einer plötzlichen Eingebung folgend, machte ich ein fremdes Projekt zu dem Meinen.

In den Kleinanzeigen stieß ich auf eine Verkaufsanzeige von Mohairwolle. Der Preis für die angegebene Wolle war unschlagbar. Obwohl die Farben nur zum Teil meine Wunschfarben waren, entschloß ich mich zum Kauf. So erwarb ich denn 32 Knäule Mohair Lungo von Lana Grossa für knappe 70,00 Euro. Regulär kostet das Knäul 3,95 Euro.

Das fremde Deckenprojekt hatte zwei Decken à 16 Knäul vorgesehen, die Maße waren mit 1,30 m x 1,80 m kalkuliert, das Muster auf Karopapier aufgezeichnet. Mit den Maßangaben war ich soweit einverstanden, wohingegen ich auf das Muster verzichtete. Im Wohnzimmer habe ich gerne Ruhe, also muß die Decke unaufgeregt daher kommen.

Eine Mohairwolldecke hängt über dem Zaun
Mohairdecke 1

Die erste Decke hat „nur“ breite Streifen. Die Grundfarbe (beige) ist immer glatt rechts gestrickt. Grau ist im Perlmuster gehalten, grün im großen Perlmuster und orange im Schachbrettmuster.

Eine Mohairwolldecke hängt über dem Gatter
Mohairdecke 2

Die zweite Decke habe ich im „Ackerfurchen-Muster“ gestrickt – so sind Vorder- und Rückseite gleich. Die Streifen habe ich je Knäul gehalten. Durch das Muster zieht sie sich etwas zusammen. Daher hatte ich erst überlegt nur eine Art Plaid für die Knie zu machen – habe mich aber dann doch entschieden alle Knäule zu verstricken.

Die Decken sind wunderbar warm, ganz leicht und schön kuschelig. Ganz ideal für das Sofa zum Hineinmummeln. Oder aber auch toll am Schreibtisch einfach über die Beine gelegt.

Zwei Mohairdecken hängen über dem Brückengeländer
Mohairdecken über dem Brückengeländer

So hat mich nun eine Wolldecke knapp 35,00 Euro Material gekostet, und ich bin stolze Besitzerin zweier handgearbeiteter Unikate!

#decke #plaid #stricken #ackerfurche #wolldecke

Materialkunde

Islandwolle

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Graue Tasche mit rotem Strickstrumpf.

Islandwolle – eine besondere Wolle

Lesedauer: ca. 5 Minuten

Ich kann mich noch daran erinnern, wie meine Oma sich eine Islandjacke gestrickt hat. Ob es Islandwolle war, weiß ich nicht. Sie saß bei sich in ihrem kleinen Wohnzimmer am Tisch, hatte die Füße auf einem zweiten Stuhl hoch gelegt und das Strickzeug auf dem Schoß. Auf dem Tisch lag die Anleitung mit dem Muster. Die Jacke war in wollweiß gehalten; die Passe bestand aus braun und beige. Es gibt noch zahlreiche Fotos, die sie mit dieser Jacke zeigen.

In der Schule hatte ich eine Klassenkameradin, die eine ähnliche Islandjacke trug. Mehr Verbindungen zu dieser Art von Kleidung hatte ich nicht.

Jahre später – genau genommen letztes Jahr – war meine Schwester auf Island und brachte mir von dort Wolle mit. Wenn man schon Islandwolle geschenkt bekommt, dann liegt ein Isländer oder aber eine Islandjacke wohl nahe. Nach kurzer Recherche fand ich eine Jacke, die es mir angetan hatte, bestellte die Anleitung und kaufte noch Wolle dazu.

Gestrickt wird in Runden ein Pullover, der – wenn er fertig ist – zerschnitten wird, damit man eine Jacke bekommt. Den Laien befällt durchaus der Horror ein fertiges Strickstück zu zerschneiden. Doch ich konnte mich an meine Oma erinnern, die ebenso verfahren war. Trotzdem ist es ein komisches Gefühl sein Werk zu „zerstören“ und es bedarf durchaus des Mutes zu dieser Tat. Bevor man sich jedoch mit der Schere zu Werke macht, sichert man rechts und links der Schnittkante die Maschen mit Häkelei. Jeweils eine Reihe auf der Vorder- sowie eine auf der Rückseite.

Nach diesem Schritt habe ich meinen Pullover erste einmal gebadet – in einer Mischung aus Spüli und Lanolin. Die Wolle wird dadurch etwas weicher, die kleinen Härchen verbinden sich untereinander und geben dem Ganzen mehr Festigkeit.

Dann erste habe ich das Vorderteil zerschnitten, die Knopfleisten angehäkelt und die Knöpfe angenäht.

Islandjacke mit einem Schal aus Tibetlamm.
Grüne Islandjacke mit einem Schal aus Tibetlamm

Knöpfe – durchaus ein Thema für sich – konnte ich für meine Jacke erst einmal nicht finden. Die angebotenen Trachtenknöpfe waren mir zu alpenmotivlastig. Edelweiß und Enzian an meiner Islandjacke? Ganz bestimmt nicht! Ich wollte gerne kleine Messingknöpfe ähnlich der silbernen filigranen Zierknöpfe wie sie typisch sind für die friesischen Trachten. Habe ich aber so nicht gefunden und mich dann für Hornknöpfe entschieden. – Auch schön!

Islandjacke mit Hornknöpfen
Hornknöpfe zur Islandjacke

Nun habe ich noch einmal Islandwolle geschenkt bekommen. Dieses Mal ist es Lace-Garn. Nach anfänglichem Überlegen, bin ich nun zum Schluß gekommen einen Pullover mit Lochmuster zu arbeiten.

Islandwolle hat fantastische Wärmeeigenschaften. Diesen Winter trage ich gerne Zwiebellook. Ein Pullover aus feinem Mohairgarn und darüber meine Islandjacke. Eine tolle Wärme! Auf diese Kombination hätte ich schon viel früher kommen sollen.

Blauer Islandpullover hängt über einem Brückengeländer.
Blauer Islandpullover

„Lett Lopi“ – so heißt die Wolle, die ich für Jacke und Pullover verstrickt habe – läßt sich ganz wunderbar verarbeiten. Das Lace-Garn heißt „Einband“ und strickt sich genau so gut.

#island #isländer #islandjacke #islandwolle #stricken

Buchvorstellung

Buchvorstellung – „Edwards freche Tierparade“ von Kerry Lord

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Eine kleine Kuschelhäsin sitzt auf einem Buch

Buchvorstellung – „Edwards freche Tierparade“ von Kerry Lord

„Edwards freche Tierparade“, Kerry Lord – ISBN-13: 978-3772463853

Lesedauer: ca. 2 Minuten

„Darf ich vorstellen? Hanni. Hanni Hase!“

Hanni ist meine neueste Errungenschaft und entstammt dem Buch „Edwards freche Tierparade“. Dort heißt die Häsin allerdings Emma.

Hätte es das Buch schon vor 20 Jahren gegeben, ich glaube, ich hätte alle Tiere für meine Kinder gehäkelt. So häkele ich nun ab und zu für liebe Leute ein besonderes Tierchen.

Angefangen hatte ich mit einem Schaf – ein Merinoschaf um genau zu sein. Um mich erst einmal auszuprobieren, hatte ich mit einem Wollrest aus dem sozialen Kaufhaus begonnen. Isabella – so heißt das Schaf – hat nun daher nur einen Wollpullover. Zu mehr hat es leider nicht gereicht. Aber genau das ist es, was sie so einzigartig macht.

Isabellas bester Freund ist das kleine Sattelschwein Eberhard. Beide sitzen auf meinem Bett. Oftmals einander zugewandt, als ob sie sich etwas erzählten.

Als nächstes kam ein Erdferkel, dann ein Pony und noch ein Schaf – ein rauhwolliges Pommernschaf – mit Namen Marie. Sie sitzt im Wohnzimmer auf der Lehne unseres Sofas und wartet darauf, daß ich ihr Fell fertig mache. Ihr Körper ist schwarz und das Fell grau. Augen braucht sie auch. Aber schwarze Augen auf schwarz ist schwierig. Vielleicht nehme ich dieses Mal Knöpfe.

Ein kleiner gehäkelter Hase sitzt auf einem Regal.
Hanni sitzt auf dem Regal.

Hanni hatte ich mal eben so schnell nebenbei gemacht. Sie bekam eine lila Schleife und einen gerüschten Schal, was sie so richtig als kleine Häsin erscheinen läßt. Nun sitzt sie im Flur auf dem Regal und wartet auf Gesellschaft. Eine Glückskatze steht noch auf der Wunschliste, und ich habe noch günstig Seide erstanden in ganz hellem Silbergrau. Ein Bär muß auch noch her, dann hätte Marie auf der Couch Gesellschaft.

Das Buch hat seinen Preis, ist aber wirklich toll gemacht. Nicht nur, daß es 40 Figuren zum Nacharbeiten gibt. Kerry Lord geht am Anfang darauf ein, wie mit dem Buch zu arbeiten ist, welche Wolle und was man sonst noch benötigt, schreibt über die verschiedenen Größen der Tiere und geht dann über zu einem Standardteil, gefolgt von den verschiedenen Anleitungen der Tierchen.

Im hinteren Teil des Buches geht es um Techniken, das Stopfen und Zusammennähen, um Gesichtszüge und Schwänze. Alles ist ausführlich bebildert und einfach nachzuvollziehen.

In meinen Augen ein rundum gelungenes Buch, durchaus empfehlenswert für Mütter und Omis. Aber auch für alle anderen, denn mit ein wenig Fantasie und Deko lassen sich die Tiere als Glücksbringer auch für Erwachsene aufpeppen.

#tierehäkeln #edwardsfrechetierparade #häkeln #tiere #häkelfreunde


Stricken

Kaputt!

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Rote Stulpen mit kaputtem Daumenloch

Wie schade! Ausgerechnet meine Lieblingsstulpen – nun sind sie hin. Kaputt, perdue, rott, …

Und trotzdem fällt es mir schwer mich von ihnen zu trennen. Eine Zeit lang trug ich sie trotzdem noch – schließlich waren Jeans mit Loch auch modern.

Meine Stulpen-Liebe begann vor gut 15 Jahren mit einem Paar grauer Stulpen von Roeckl. Durch ständigen Gebrauch verschlissen, war eines Tages das Daumenloch kaputt. Ich legte sie bei Seite zum Flicken. Ein anderes Paar Stuplen hatte ich passend zu einem Walkmantel gekauft. Als diese kaputt gingen, wusch ich sie beherzt in der 30 Grad Wäsche. Sie verfilzten und ich sparte mir das Auftrennen. Das Leichte, Feine ist dann allerdings hin. Durch das Filzen wird das Gewebe fest.

Blaue Armstulpen aus Wolle gestrickt und heiß gewaschen, damit sie verfilzen.
Blaue Stulpen aus Wolle.

Vor einiger Zeit machte ich mich an die grauen Stulpen. Trennte vorsichtig die Naht auf, ribbelte bis zur schadhaften Stelle das Gestrick auf und kettete die Maschen ab. Das Daumenloch verlegte ich in die Naht. Nun habe ich wieder ein paar schicke Stulpen.

Graue Stulpen mit seitlichem Daumenloch
Graue Stulpen

Aus feiner, südamerikanischer Andenwolle besitze ich seit Jahren zwei paar Stulpen. Eins in rot, das Andere in grün. Die Kanten sind durch ständiges Tragen großen Belastungen ausgesetzt. So wird der Faden dünn und dünner, bis das Material total versagt. Hier war mir der Aufwand zu groß bez. der Faden zu dünn.

Was tun? Ich ging zu der Schneiderin meines Vertrauens. Die roten Stulpen hat sie mir mit einem elastischen Band eingefaßt, von den Grünen hat sie den Rand umgeschlagen und mit der Overlock im ZickZack drüber genäht. Nun ist wieder alles schick!

Grüne Stulpen mit umgeschlagenen, im Kreuzstich festgenähten Rändern.
Grüne Stulpen

Natürlich habe ich gefühlt noch tausend andere Stulpen aber es gibt einige, die sind doch irgendwie ganz besonders.

Die Ränder der Stulpen sind mit einem Band eingefaßt.
Die Ränder sind eingefaßt.