Je näher ich der Säule komme, die sich unten im Erdgeschoß des sozialen Kaufhauses mitten im Verkaufsraum befindet, desto klarer kann ich die leise piepsenden Stimmen vernehmen. Und richtig, da liegen sie. Vier kleine, unglückliche Knäule, deren kupferfarbenen Metallfäden in den unterschiedlichsten Rottönen um die Wette glänzen.
Mitleidig stehe ich vor ihnen.
„Jungs, tut mir wirklich leid, aber Kupfer ist so gar nicht meine Farbe!“ sage ich und wende meinen Blick dem Knäul Angorawolle zu à la Müllmann-orange. Auch nicht meine Farbe. Leise schnuffelnd höre ich die kleinen Kupferwollknäule noch immer säuseln: „Ach, nimm uns doch bitte mit und mach was Schickes aus uns! Bitte!!!“
Das war der Auslöser.
„Jungs, wollt ihr vielleicht eine Stola werden? So was Edles – geschaffen für Oper, Gala oder Ball?“
„Ja! Ja! Ja!“ rufen alle vier und lassen sich bedingungslos von mir einsammeln und an die Kasse tragen.
Eines der Knäule habe ich mit dem Wollwickler gewickelt. Nun sieht es ganz anständig aus. Weil ich nicht warten konnte, habe ich schon eine Maschenprobe von Hand gemacht. Für eine Stola sollten die vier kleinen Knäule wohl langen. Schick wäre auch ein kurzer Bolero.
Scoodie Nummer 1 hat als Basis einen kruzen Loop, an den die Kapuze angestrickt wird. So hat man Schal und Kapuze in einer Einheit. Abgesetzt hält die Kapuze den Nacken noch zusätzlich schön warm.
Das Kätzchen und die Stricknadeln – von Ludwig Bechstein
Die Geschichte habe ich in einem alten Märchenbuch gefunden. Leider ist keine Jahresangabe gemacht. Der Titel lautet „Die sieben Geißlein und dreizehn andere Märchen“ von Ludwig Bechstein und Brüder Grimm. Erschienen bei Ensslin & Laiblin/Reutlingen.
Es war einmal eine arme Frau, die in den Wald ging, um Holz zu lesen. Als sie mit ihrer Bürde auf dem Rückwege war, sah sie ein krankes Kätzchen hinter einem Zaun liegen, das kläglich schrie. Die arme Frau nahm es mitleidig in ihre Schürze und trug es nach Hause zu.
Auf dem Wege kamen ihre beiden Kinder ihr entgegen und wie sie sahen, daß die Mutter etwas trug, fragten sie: „Mutter, was trägst du?“ und wollten gleich das Kätzchen haben; aber die mitleidige Frau gab den Kindern das Kätzchen nicht, aus Sorge, sie möchten es quälen, sondern sie legte es zu Hause auf alte weiche Kleider und gab ihm Milch zu trinken. Als das Kätzchen sich gelabt hatte und wieder gesund war, war es mit einem Male fort und verschwunden.
Nach einiger Zeit ging die arme Frau
wieder in den Wald, und als sie mit ihrer Bürde Holz auf dem
Rückwege wieder an die Stelle kam, wo das kranke Kätzchen gelegen
hatte, da stand eine ganz vornehme Dame dort, winkte die arme Frau zu
sich und warf ihr fünf Stricknadeln in die Schürze. Die Frau wußte
nicht recht, was sie denken sollte, und dünkte diese absonderliche
Gabe ihr gar zu gering; doch nahm sie die fünf Stricknadeln des
Abends auf den Tisch. Aber als die Frau des andern Morgens ihr Lager
verließ, da lag ein Paar neue fertiggestrickte Strümpfe auf dem
Tisch. Das wunderte die arme Frau über alle Maßen, und am nächsten
Abend legte sie die Nadeln wieder auf den Tisch, und am Morgen darauf
lagen neue Strümpfe da.
Jetzt merkte sie, daß zum Lohn ihres
Mitleids mit dem kranken Kätzchen ihr diese fleißigen Nadeln
beschert waren, und ließ dieselben nun jede Nacht stricken, bis sie
und die Kinder genug hatten. Dann verkaufte sie auch Strümpfe und
hatte genug bis an ihr seliges Ende.
Eine gehäkelte Mütze. Reliefstäbchen machen sie dehnbar, brauchen aber auch etwas mehr an Wolle.
Das Samtband ist ein „Kann“, kein „Muß“. Hier ist es gegengleich eingearbeitet, was das Relief noch einmal betont.
Die Mütze ist oben offen, so daß sie auch mit Pferdeschwanz getragen werden kann. Um sie zu schließen, habe ich durch den letzten Maschenring ein rotes Band gefädelt, das durch einen Knopf und dann durch einen Kordelstopper läuft. So ist sichergestellt, daß dieser beim Festziehen der Kordel nicht in die Maschen rutscht und sich dort verheddert.
Barfußsandalen oder auch Huaraches- wer denkt da nicht gleich an Sommer und Urlaub? Ganz einfach und schnell werden diese schicken Dinger gehäkelt.
Sie kamen im Text von den Beach Boys vor und komplettieren perfekt die Hippie-Look.
Surfin‘ USA If everybody had an ocean Across the you. S. A. Then everybody’d be surfin‘ Like californ-I-A You’d see ‚em wearin‘ their baggies Huarache sandals, too A bushy bushy blonde hairdo Surfin‘ USA …
Dazu braucht man dünnes Garn in der Lieblingsfarbe und ein dreieckiges Granny-Square, die passende Häkelnadel und Knöpfe, Perlen, Schellen, … oder auch einfach nichts.
Um nicht so viele Fäden vernähen zu müssen, habe ich – nachdem das Dreieck fertig war – an der zuletzt gearbeiteten Spitze eine Schlaufe gehäkelt für den Zeh. Die habe ich dann noch einmal mit Kettmaschen gearbeitet – das gibt mehr Festigkeit.
Zurückgekehrt zu meinem Schlaufenanfangspunkt, habe ich dann die eine Längsseite des Dreiecks ebenfalls mit Kettmaschen versehen. An der nächsten Ecke habe ich so viele Luftmaschen gehäkelt wie ich an Länge für die Schnürung brauchte. Zurück wieder mit Kettmaschen.
Mit Kettmaschen weiter die nächste Längsseite des Granny-Square entlang, dann wieder eine Luftmaschenschnur – zurück mit Kettmaschen. Diese dann auch über die letzte Dreiecksseite. Alsdann ist man wieder am Ausgangspunkt angekommen: der Schlaufe für den Zeh.
Auf diese Art sind nur zwei Fäden zu vernähen! 🙂
Wer Häkeldiagramme lesen kann, der kann – so wie ich – im Internet entweder auf Pinterest oder aber bei Google in der Bildersuche auf Inspirationsreise gehen. Alternativ bietet youtube bestimmt auch Tutorials. Aussuchen was gefällt und loslegen.
Apropos – barfuß laufen tut gut. Ich habe letzthin ein interessantes Interview gelesen, das mit Emanuel Bohlander – dem Barfuß-Coach – geführt wurde. Wer mag, liest hier weiter.
Snood Nummer 1 ist ein voluminöser Kragen aus leichtem Garn gearbeitet. Zweifarbig im Patentmuster. Die Pastelltöne harmonieren wunderbar – beige und hellblau.