Alte Handarbeitszeitschriften – Ullstein Sonderheft
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Leider konnte ich kein Erscheinungsdatum bei dem Ullstein Sonderheft Nr. 10-11 erkennen. Daher schätze ich auf die Jahre um 1920. Es hat auch schon arg gelitten und löst sich in seine einzelnen Bestandteile auf.
Durch solche alten Hefte zu blättern ist ja immer so ein bißchen wie Zeitreise. Spannend ist für mich nicht nur die Mode, sondern der Preis – 1,25 Mark um 1920 war eine Menge Geld. Werbung sucht man in diesem Heft vergebens. Es sind wirklich nur die Anleitungen darin – schriftlich in Fließtext.
Nichtsdestotrotz hat der Artikel der ersten Seite kaum etwas an Aktualität eingebüßt. Denn dort steht geschrieben:
„Handarbeiten haben die Aufgabe unser Heim zu schmücken oder anderen eine Freude zu bereiten. Eine gute Handarbeit stellt drei Aufgaben an den Ausführenden, die auf ganz verschiedenen Gebieten liegen, und trotzdem innig miteinander verknüpft sind.
Als erstes heißt es ein gutes Vorbild zu finden, deren es heutzutage viele gibt. Dann beginnt die zweite Aufgabe: die Auswahl des Materials. Hier spielt nicht nur die Beschaffenheit des Fadens eine große Rolle, sondern auch ein mehr oder minder gedrehter Wollfaden ist für die Arbeit von großer Wichtigkeit.
Vor allem aber ist eine gute, geschmackvolle Farbenwahl ein nicht zu unterschätzender Faktor. Sind diese zwei ersten Aufgaben zur Zufriedenheit gelöst, so bleibt die dritte, schwierigste: die gute Ausführung. Nichts ist so wichtig, wie eine einwandfreie Technik. Der beste Entwurf wird unansehnlich, wenn er schlecht gearbeitet ist, während eine nicht ganz glückliche Idee durch gut gewählte Farben und eine tadellose Ausführung noch sehr gut werden kann.“
Für mich ist die Zeitschrift ein absolutes Schätzchen – ein Erbstück der Großtante.
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