Buchvorstellung

Alte Handarbeitszeitschriften – Ullstein Sonderheft

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Alte Handarbeitszeitschirft aus dem Ullsteinverlag

Lesedauer: ca. 5 min.

Leider konnte ich kein Erscheinungsdatum bei dem Ullstein Sonderheft Nr. 10-11 erkennen. Daher schätze ich auf die Jahre um 1920. Es hat auch schon arg gelitten und löst sich in seine einzelnen Bestandteile auf.

Durch solche alten Hefte zu blättern ist ja immer so ein bißchen wie Zeitreise. Spannend ist für mich nicht nur die Mode, sondern der Preis – 1,25 Mark um 1920 war eine Menge Geld. Werbung sucht man in diesem Heft vergebens. Es sind wirklich nur die Anleitungen darin – schriftlich in Fließtext.

Alles aus Wolle – Modelle für Kaffeewärmer, Decken, Kissen und anderes

Nichtsdestotrotz hat der Artikel der ersten Seite kaum etwas an Aktualität eingebüßt. Denn dort steht geschrieben:

Handarbeiten haben die Aufgabe unser Heim zu schmücken oder anderen eine Freude zu bereiten. Eine gute Handarbeit stellt drei Aufgaben an den Ausführenden, die auf ganz verschiedenen Gebieten liegen, und trotzdem innig miteinander verknüpft sind.

Als erstes heißt es ein gutes Vorbild zu finden, deren es heutzutage viele gibt. Dann beginnt die zweite Aufgabe: die Auswahl des Materials. Hier spielt nicht nur die Beschaffenheit des Fadens eine große Rolle, sondern auch ein mehr oder minder gedrehter Wollfaden ist für die Arbeit von großer Wichtigkeit.

Vor allem aber ist eine gute, geschmackvolle Farbenwahl ein nicht zu unterschätzender Faktor. Sind diese zwei ersten Aufgaben zur Zufriedenheit gelöst, so bleibt die dritte, schwierigste: die gute Ausführung. Nichts ist so wichtig, wie eine einwandfreie Technik. Der beste Entwurf wird unansehnlich, wenn er schlecht gearbeitet ist, während eine nicht ganz glückliche Idee durch gut gewählte Farben und eine tadellose Ausführung noch sehr gut werden kann.“

Für mich ist die Zeitschrift ein absolutes Schätzchen – ein Erbstück der Großtante.

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Buchvorstellung

Buchvorstellung – „Edwards freche Tierparade“ von Kerry Lord

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Eine kleine Kuschelhäsin sitzt auf einem Buch

Buchvorstellung – „Edwards freche Tierparade“ von Kerry Lord

„Edwards freche Tierparade“, Kerry Lord – ISBN-13: 978-3772463853

Lesedauer: ca. 2 Minuten

„Darf ich vorstellen? Hanni. Hanni Hase!“

Hanni ist meine neueste Errungenschaft und entstammt dem Buch „Edwards freche Tierparade“. Dort heißt die Häsin allerdings Emma.

Hätte es das Buch schon vor 20 Jahren gegeben, ich glaube, ich hätte alle Tiere für meine Kinder gehäkelt. So häkele ich nun ab und zu für liebe Leute ein besonderes Tierchen.

Angefangen hatte ich mit einem Schaf – ein Merinoschaf um genau zu sein. Um mich erst einmal auszuprobieren, hatte ich mit einem Wollrest aus dem sozialen Kaufhaus begonnen. Isabella – so heißt das Schaf – hat nun daher nur einen Wollpullover. Zu mehr hat es leider nicht gereicht. Aber genau das ist es, was sie so einzigartig macht.

Isabellas bester Freund ist das kleine Sattelschwein Eberhard. Beide sitzen auf meinem Bett. Oftmals einander zugewandt, als ob sie sich etwas erzählten.

Als nächstes kam ein Erdferkel, dann ein Pony und noch ein Schaf – ein rauhwolliges Pommernschaf – mit Namen Marie. Sie sitzt im Wohnzimmer auf der Lehne unseres Sofas und wartet darauf, daß ich ihr Fell fertig mache. Ihr Körper ist schwarz und das Fell grau. Augen braucht sie auch. Aber schwarze Augen auf schwarz ist schwierig. Vielleicht nehme ich dieses Mal Knöpfe.

Ein kleiner gehäkelter Hase sitzt auf einem Regal.
Hanni sitzt auf dem Regal.

Hanni hatte ich mal eben so schnell nebenbei gemacht. Sie bekam eine lila Schleife und einen gerüschten Schal, was sie so richtig als kleine Häsin erscheinen läßt. Nun sitzt sie im Flur auf dem Regal und wartet auf Gesellschaft. Eine Glückskatze steht noch auf der Wunschliste, und ich habe noch günstig Seide erstanden in ganz hellem Silbergrau. Ein Bär muß auch noch her, dann hätte Marie auf der Couch Gesellschaft.

Das Buch hat seinen Preis, ist aber wirklich toll gemacht. Nicht nur, daß es 40 Figuren zum Nacharbeiten gibt. Kerry Lord geht am Anfang darauf ein, wie mit dem Buch zu arbeiten ist, welche Wolle und was man sonst noch benötigt, schreibt über die verschiedenen Größen der Tiere und geht dann über zu einem Standardteil, gefolgt von den verschiedenen Anleitungen der Tierchen.

Im hinteren Teil des Buches geht es um Techniken, das Stopfen und Zusammennähen, um Gesichtszüge und Schwänze. Alles ist ausführlich bebildert und einfach nachzuvollziehen.

In meinen Augen ein rundum gelungenes Buch, durchaus empfehlenswert für Mütter und Omis. Aber auch für alle anderen, denn mit ein wenig Fantasie und Deko lassen sich die Tiere als Glücksbringer auch für Erwachsene aufpeppen.

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