Allgemein

Farbe und Stil: Farbtyp Sommer

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Strickstück und dazugehöriger Farbpaß

Farbtyp Sommer und was ihm steht

Lesedauer: ca. 5 Minuten

Eigentlich bin ich mal als Sommer-Typ klassifiziert worden. Wobei damals schon Einschränkungen gemacht wurden – mit einem Einschlag zum Winter-Typ. Das war vor rund 37 Jahren.

Laut meinem ersten Farbpaß fühle ich mich als Sommer-Typ besonders wohl in luftigen, duftigen Geweben mit Spitzen, Rüschen und Volants. Ein romantischer Stil à la Amadeus Mozart – „äh, … ne, bitte klassisch schlicht für mich!“

Weiche Wollstoffe und flauschige Angora-Stricksachen sind perfekt für diesen Typ. Das finde ich auch und bin mit dieser Klassifizierung einverstanden.

In Sachen Muster, Machart und Metallen bin ich auch nur bedingt zufrieden mit den gemachten Vorgaben. Silber, Weißgold und Platin lieber als Gelbgold und Messing – das ist für mich ok. Zu so verspielt wie möglich – ein klares „NEIN“. Gerne aber Jugendstil und alter Granatschmuck.

Die Muster sollten so undeutlich wie möglich sein. Damit kann ich leben. Ich liebe Farbverläufe und Muster. Hier ganz besonders Kombinationen aus rechten und linken Maschen. Schleifchen, Rüschen und Spitze an Hals und Ärmeln – auch hier wieder ein klares „NEIN“. Es sei denn, es handelt sich um eine Schluppenbluse. Für die mache ich gerne eine Ausnahme.

Bei Schmuck wird zu vielen kleinen Steinen geraten – ich hingegen trage lieber einen großen.

Auch bei Handtaschen kann ich nur bedingt zustimmen. Weiches, feines Wildleder findet sich durchaus bei mir aber auch dickes, genarbtes Leder. Kleine bestickte Vintage-Täschchen finde ich ganz witzig, bevorzuge aber zur Zeit einen klar geschnittenen Shopper.

Das nächste Kapitel handelt von Schuhen, Strümpfen und Accessoires. Hier geht es sehr klassisch zu. Die Schuhe sollten zur Handtasche passen oder ein Ton dunkler sein. Die Grundfarben sind hier graublau, burgunder und dunkelblau. Auch hier gilt – wie schon oben beschrieben – verspielt sollte es sein mit Schleifchen und Spangen und anderem Zierrat. Für mich persönlich habe ich wieder die klassisch schlichte Variante gewählt.

Wie gesagt, das ist ja auch schon alles eine Weile her, und der Mensch entwickelt sich ja bekanntlich, Dinge werden überarbeitet und das Alter schreitet voran. Mittlerweile trage ich Salz & Pfeffer und müßte wirklich meinen Farbtyp noch einmal überprüfen lassen. Jeder Mensch ist ganz individuell, und die Einteilung in ein paar Farbtypen kann auch nur eine grobe Marschrichtung sein.

Farbpaß mit Musterkarten
Farbpaß Sommer/Winter

Wenn ich als weiblicher Riese überdeckt mit Rüschen und Tütü daher komme, würde man wohl meinen, ich hätte nach einem Rundschlag in der Requisite vergessen meine Kleider wieder zu wechseln – Mary Poppins auf Reisen. Wenn das Bettjäckchen Rüschen und Spitzen hat, dann ist das ok. Im richtigen Leben – im Büro – besser schlicht, klar und aufgeräumt.

In diesem Sinne – viel Spaß mit dem eigenen Farbtyp!

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Geschichte/n

Aus der Geschichte des Strickens

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Altarbild mit strickender Maria

Die Geschichte des Strickens hatte ich schon in einem Blogartikel aus dem März behandelt.

Lesedauer: ca. 5 min.

Heute war ich mal wieder im sozialen Kaufhaus bummeln – und bin auch gleich mit Schätzen beladen glückselig davongesegelt. Eine burda „Freude am Stricken“ von 1975. Gleich auf Seite 6 sehe ich das bekannte Bild von Meister Bertram – allerdings in schwarz/weiß abgedruckt. Da war die Freude groß.

Der Artikel aus der burda heißt: Aus der Geschichte des Strickens

Die Kunst des Strickens ist uralt, es ist eine der ältesten stoffbildenden Techniken überhaupt. Die Wissenschaft nimmt wohl mit Recht an, daß Stoffe, bei denen Maschen die Grundform bilden, eher gefertigt wurden als solche, die durch die Bindung von Fäden entstehen, also gewebt sind. Maschen können ohne jegliche Hilfsgeräte – mit den Fingern, mit den Zehen – gebildet werden; für das Weben dagegen sind Hilfsgeräte, ist ein Fadensystem erforderlich. Dem Stricken ging wohl eine Flechttechnik voraus, bei der man in einen vorgespannten Faden Schlingen einhängte; dieser Arbeitsgang konnte in hin – und hergehenden Reihen, aber auch in der Runde ausgeführt werden. Das entstehende Gewebe ist dehnbar, die auf diese Weise gebildeten „Maschen“ stehen horizontal übereinander wie beim Stricken, der Arbeitsfaden ist nicht unendlich lang, sondern kann immer wieder neu angelegt werden.

Später mag man mit zwei Nadeln, die aus Knochen oder Holz gefertigt waren, die Maschen in der Weise gebildet haben, wie wir es heute beim Stricken noch ausführen: Aus einer Anfangsschlinge, die auf der linken Nadel liegt, werden mit einer zweiten Nadel neue Schlingen durchgeholt und als Maschen zu den vorhandenen Schlingen auf die Nadel gehoben. Bei uns ist es allgemein üblich, eine Stricknadel mit der rechten, eine mit der linken Hand zu halten und den vom Wollknäul kommenden Faden um die Finger der linken Hand zu leiten.

Die früheste bekannte Darstellung des Strickens finden wir auf einem Tafelbild des Marienaltares aus Buxtehude. Meister Bertram, der die Bilder dieses Flügelaltares um 1390 schuf, stellt die Muttergottes dar, wie sie dem Jesukind ein Kittelchen auf vier Nadeln strickt. Das Stricken auf vier Nadeln war aber damals in Deutschland noch nicht üblich; bis ins 17. Jahrhundert wurden z B. Strümpfe auf zwei Nadeln gestrickt. Man weiß jedoch, daß Meister Bertram, ehe er den Buxtehuder Altar schuf, nach Italien gereist war. So ist anzunehmen, daß er dort beobachtete, wie mit vier oder fünf Nadeln „in der Runde“ gestrickt wurde.

So waren gestrickte Strümpfe als Geschenk „hoffähig“ (urkundlich ist überliefert, daß Heinrich VIII. im Jahre 1547, dem Jahre seines Ablebens, Strümpfe zum Geschenk gemacht wurden).“

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